So bist du sicher unterwegs!

Von Versicherung bis Verhalten: Das solltest du wissen

Versicherung ist kein Lieblingsthema – aber wichtig, damit du dein Auslandspraktikum entspannt genießen kannst. Wir zeigen dir, welche Versicherungen du brauchst und worauf du zur Sicherheit im Gastland achten solltest.

Weil dein Auslandspraktikum Teil deiner Ausbildung ist, bist du auch währenddessen gesetzlich kranken- und unfallversichert. Aber:

  • Deine gesetzliche Krankenversicherung übernimmt im Ausland nicht immer alle Kosten (z. B. für Rücktransporte oder bestimmte Behandlungen).
  • Deine europäische Krankenversicherungskarte gewährt dir in der EU den Zugang zu ärztlicher Versorgung, regelt aber nicht die Kostenabrechnung.
  • Die Unfallversicherung deines Ausbildungsbetriebs gilt nur, wenn dein Praktikum als Teil deiner Ausbildung stattfindet.

Sprich vorab mit deiner Familie, deiner Krankenkasse und deinem Ausbildungsbetrieb zum Thema Versicherungen. So weißt du, wie du bereits abgesichert bist – und wo du nachbessern solltest. Es gibt auch Komplettpakete, die alle notwendigen Versicherungen für dein Auslandspraktikum abdecken.

Welche Versicherungen solltest du haben?

Deine gesetzliche Krankenversicherung deckt oft nicht alle Behandlungskosten im Ausland ab. Daher solltest du unbedingt eine Auslandskrankenversicherung mit Krankenrücktransport abschließen.

Diese Versicherung übernimmt Behandlungskosten im Ausland und sorgt dafür, dass du im Fall einer Erkrankung oder eines Unfalls schnell versorgt wirst. Sie unterstützt dich auch bei der direkten Kostenübernahme, sodass du weniger vorstrecken musst.

Wenn du bereits eine dauerhafte Auslandskrankenversicherung hast, überprüfe die Versicherungsbedingungen, um sicherzustellen, dass auch dein Praktikum im Ausland sowie der Krankenrücktransport abgedeckt sind.

Da dein Auslandsaufenthalt Teil deiner Ausbildung ist, gilt die gesetzliche Unfallversicherung sowie die betriebliche Unfall- und Haftpflichtversicherung deines Ausbildungsbetriebs in der Regel auch für Auslandsaufenthalte.

Der Auslandsaufenthalt muss der Berufsgenossenschaft gemeldet werden. Diese prüft, ob der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 SGB VII in deinem Fall zutrifft oder ob eine Zusatzvereinbarung geschlossen werden muss. 

Sprich mit den Personalverantwortlichen oder der Personalabteilung, um sicherzustellen, dass du für betriebliche Unfälle ausreichend versichert bist.

Ein Auslandspraktikum während deines Erholungsurlaubs kann bedeuten, dass die betriebliche Unfallversicherung deines Ausbildungsbetriebs nicht greift.

Falls du im Praktikumsbetrieb oder in deiner Freizeit einen Schaden verursachst, bist du mit einer Haftpflichtversicherung gut abgesichert.

Auch hier gilt: Da dein Auslandsaufenthalt Teil deiner Ausbildung ist, ist die betriebliche Haftpflichtversicherung deines Ausbildungsbetriebs auch während deines Praktikums im Ausland aktiv. Kläre dies jedoch vorher nochmal mit deiner Personalabteilung.

Prüfe daher, ob du bereits versichert bist – und ob dein Versicherungsschutz auch im Ausland und im Rahmen eines Praktikums gilt.

Während des Auslandspraktikums bleibt dein Wohnsitz in Deutschland gemeldet und zahlst weiter in Deutschland Sozialversicherungsbeiträge. 

Damit du bei einem Auslandspraktikum innerhalb der EU, in der Schweiz, in Norwegen, Liechtenstein oder Island, nicht in die Sozialversicherung des Praktikumslandes einzahlen musst, brauchst du die A1-Bescheinigung.

Sie zeigt: Du bist während deines Praktikums weiter in Deutschland sozialversichert – doppelte Beiträge im Ausland fallen dadurch weg.

Gleichzeitig kannst du bei einer Kontrolle durch Zoll oder Finanzpolizei mit der A1-Bescheinigung nachweisen, dass du nicht illegal beschäftigt bist.

Die A1-Bescheinigung wird von deinem Ausbildungsbetrieb bei deiner gesetzlichen Krankenkasse beantragt.

Bei einer vollzeitschulischen Ausbildung kann die A1-Bescheinigung nicht ausgestellt werden. In diesem Fall kannst du andere Nachweise wie Praktikumsvereinbarungen mitnehmen.

Weitere Informationen zum A1-Formular gibt's bei der Deutschen Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland (DVKA).

Darüber hinaus gibt es weitere Versicherungen, die z. B. den Reiserücktritt, den Reiseabbruch oder das Reisegepäck abdecken. Diese Versicherungen sind kein Muss, können aber hilfreich sein. 

Prüfe für alle Versicherungen:

  • Hast du bereits laufende Versicherungen? 
  • Welche Leistungen werden zu welchem Preis abgedeckt?
  • Greift die Versicherung für dein Praktikum, die Dauer und das Zielland?

Wenn du mit Förderung unterwegs bist

Förderprogramme oder Freiwilligendienste können Versicherungspakete beinhalten oder für dich abschließen. Das ist praktisch, weil du dich nicht selbst um alles kümmern musst.

Luna, Luftverkehrskauffrau
Aufgrund der politischen Situation während meines Aufenthaltes konnte ich leider nicht viel von Peru bereisen. Von Reisen im Land wurde abgeraten und die großen Must-See-Sehenswürdigkeiten, wie der Machu-Picchu, waren geschlossen.

Immer gut informiert: Sicherheit im Zielland

Bevor du mit der konkreten Planung loslegst, check die Lage in deinem Zielland:

Gibt es eine Reisewarnung?

Dann ist ein Praktikum dort nicht zu empfehlen – und es gibt keine Unterstützung durch Förderprogramme.

Reise und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes

Auf der Themenseite „Sicher Reisen“ bündelt das Auswärtige Amt für jedes Land detaillierte Reise- und Sicherheitshinweise. Hier erfährst du, ob eine Reisewarnung besteht, aber auch nützliche Infos zu Klima, Verkehrsinfrastruktur oder speziellen Verhaltenshinweisen im Zielland. Für unterwegs findest du die Infos in der „Sicher Reisen“-App des Auswärtigen Amtes.

Trag dich in die ELEFAND-Liste ein

Damit das Auswärtige Amt und die zuständige Auslandsvertretung wissen, dass du im Zielland bist, trage dich in die ELEFAND Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts ein. Diese Liste hilft, dich im Krisenfall schnell und direkt zu erreichen. ELEFAND ist auch als App verfügbar.

Sicher unterwegs

Sicherheit heißt nicht nur gut versichert zu sein. Auch dein Verhalten zählt.

Hier kommen unsere 6 Tipps für eine sichere und gute Zeit im Ausland:

1
Mach keine Abstriche beim Arbeitsschutz

Während deiner Ausbildung lernst du, dich bei der Arbeit richtig zu schützen. Auch im Ausland gilt: Schütze dich bei der Arbeit – mit Schutzkleidung, Masken oder Gehörschutz.

2
Sei aufmerksam in neuen Situationen

Bleibe wachsam in ungewohnten Umgebungen und verhalte dich wie zuhause auch:

  • Meide riskante Orte.
  • Pass auf deine Wertsachen auf.
  • Höre auf Tipps und Ratschläge von Einheimischen.

3
Augen auf im Straßenverkehr

Jedes Land hat seine eigenen Verkehrsregeln:

  • Gilt Links- oder Rechtsverkehr?
  • Wie funktioniert der öffentliche Nahverkehr?

Frage Einheimische, Kollegen oder Freunde nach Orientierung – sie helfen dir gerne weiter.

4
Schütze dich vor Krankheiten durch Lebensmittel

Unterschiedliche Hygienestandards und ein anderes Klima können das Risiko erhöhen, über Nahrungsmittel krank zu werden:

  • Achte auf Hygiene.
  • Iss nur gut gekochtes oder geschältes.
  • Trink kein Leitungswasser, wenn es nicht empfohlen wird.

5
Null-Toleranz bei Belästigung!

Belästigung, sei es durch körperliche Annäherung oder unangemessene Kommentare, ist niemals akzeptabel – auch nicht im Ausland!

  • Auch im Ausland gilt: Was sich falsch anfühlt, ist auch falsch.
  • Wehre dich und such dir Hilfe!
  • Deine Freunde, Kollegen oder Familie vor Ort und zuhause können dich unterstützen.

6
Wenn es mal nicht so läuft: Reden hilft

Heimweh, Stress, Unsicherheit? Wir alle haben mal einen schlechten Tag.

Wenn du während deines Praktikums mal durchhängst, sprich mit jemandem darüber. Oft hilft es schon, die Gedanken zu teilen.

Was ist noch wichtig? Hier sind alle Planungsschritte im Überblick

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