Grünes Licht von Betrieb und Schule
Dein Auslandspraktikum braucht das offizielle Go
Bevor es losgeht, brauchst du die Zustimmung von Ausbildungsbetrieb und Schule. Sie sichern ab, dass dein Auslandspraktikum rechtlich passt und in deine Ausbildung eingebunden ist.
Ja, ein Auslandspraktikum geht auch während der Ausbildung! Das Berufsbildungsgesetz macht’s möglich: Dein Auslandspraktikum kann als Teil deiner Ausbildung anerkannt werden.
§ 2 Abs. 3 BBiG
„Teile der Berufsausbildung können im Ausland durchgeführt werden, wenn dies dem Ausbildungsziel dient. Ihre Gesamtdauer soll ein Viertel der in der Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsdauer nicht überschreiten."
Zum Berufsbildungsgesetz- Rechtlich geregelt:
Das BBiG erlaubt Auslandsaufenthalte, wenn sie dem Ausbildungsziel dienen. - Dauer:
Maximal ein Viertel deiner gesamten Ausbildungszeit – bei drei Jahren also maximal neun Monate. - Ausbildung läuft weiter:
Dein Praktikum unterbricht deine Ausbildung nicht, sondern verlagert den Lernort ins Ausland. - Kein Urlaub:
Das Praktikum ist kein Erholungsurlaub – es ist ein Lernabschnitt. - Vergütung & Berichtsheft:
Du bekommst weiter dein Ausbildungsgehalt und führst dein Berichtsheft wie gewohnt. - Versicherung:
Das Auslandspraktikum ist Teil deiner Ausbildung, sodass du über deinen Betrieb oder Schule unfallversichert bist.
Wer gibt dir grünes Licht fürs Auslandspraktikum?
1.
Dein Ausbildungsbetrieb
Sprich mit deinen Ausbildungsverantwortlichen, dass du ein Auslandspraktikum machen willst. Je früher, desto besser!
Dein Ausbildungsbetrieb stimmt deinem Praktikum zu und schließt mit dir eine schriftliche Zusatzvereinbarung zu deinem Ausbildungsvertrag ab.
Ihr überlegt gemeinsam, welche Zielländer hinsichtlich Arbeitstechniken, Werkstoffen oder Prozessabläufen spannend für deine Ausbildung sein können.
Hat dein Ausbildungsbetrieb internationale Niederlassungen, Produktionsstätten oder Geschäftspartnerschaften? Ideal für dein Auslandspraktikum. Internationale Konzernstrukturen verkürzen deine Suche nach einem geeigneten Praktikumsbetrieb. Ansonsten findest du Tipps für die Suche nach deinem Praktikumsbetrieb auf der Seite Praktikumsplatz: So findest du den richtigen!
Falls deine Ausbildung nur an der beruflichen Schule stattfindet, dann sind Unterstützung und Einverständnis des Ausbildungsbetriebs nicht relevant für dich.
2.
Deine berufliche Schule
Deine Schule stimmt deinem Praktikum ebenfalls zu und bestätigt dir schriftlich, dass sie über dein Auslandspraktikum informiert ist.
Mit dem schriftlichen Einverständnis ist sichergestellt, dass deine Lernzeit im Ausland nicht als Fehlzeit im Unterricht verstanden wird.
Sprich mit deinen Lehrkräften. Sie können dir ebenfalls bei der Organisation des Auslandspraktikums helfen. Viele Schulen erhalten bereits Fördergelder für Auslandspraktika.
Sind während deiner Ausbildung Praxisphasen oder Praktikumszeiträume eingeplant? Perfekt für dein Auslandspraktikum.
Sofern du während des Auslandspraktikums Berufsschulunterricht verpasst, ist es deine Aufgabe, den Lernstoff nachzuholen. Sprich daher mit deinen Lehrerinnen und Mitschülern, wer dich auf dem Laufenden halten kann.
Ein Praktikum während der Ferienzeiten bietet sich an, um weniger Unterricht zu verpassen.
3.
Die zuständige Stelle (z.B. IHK oder HWK)
Dauert dein Auslandspraktikum länger als 8 Wochen, will die zuständige Stelle über das Auslandspraktikum informiert werden. In der Regel ist eine Berufskammer (z. B. Handwerkskammer, Landwirtschaftskammer oder Industrie- und Handelskammer) zuständig für deine Ausbildung.
Die Kammer will sehen, was du während deines Auslandsaufenthaltes lernst. Zur Information reichen oft eine Lernvereinbarung oder ein detaillierter Ablaufplan für dein Praktikum.
Bekommst du finanzielle Unterstützung für dein Praktikum, dann gibt es meist schriftliche Vereinbarungen, die in vielen Fällen als Information an die Kammer ausreichen.
Das Auslandspraktikum selbst vorschlagen
Kommt die Idee fürs Auslandspraktikums nicht von Betrieb oder Schule, dann ist es großartig, wenn du das Praktikum selbst vorschlägst. Du zeigst damit, dass du proaktiv bist und neue Herausforderungen suchst.
Damit dein Vorschlag bei Betrieb und Schule gut ankommt, überlege dir:
- Wann willst du ins Ausland?
- Wie lange soll das Praktikum dauern?
- Wohin möchtest du gehen?
- Was willst du dort lernen?
Je klarer deine Vorstellungen sind, desto einfacher wird es, deinen Ausbildungsbetrieb und deine Berufsschule zu überzeugen. Zeig, dass dein Auslandspraktikum einen Mehrwert für deine Ausbildung hat – etwa, weil du dort neue Techniken, Arbeitsweisen oder Sprachkenntnisse erwirbst.
Sprich offen über deine Pläne, informiere dich über Fördermöglichkeiten und zeig, dass du dich um die Organisation kümmerst.
So wird aus deiner Idee Schritt für Schritt ein richtig gutes Argument – und mit der Zustimmung von Betrieb, Schule und Kammer steht deinem Auslandsabenteuer nichts mehr im Weg.
Was ich aus der Schule an Theorie von der See- und Luftfracht kenne, habe ich hier in der praktischen Umsetzung erlebt. Internationale Frachtdokumente kannte ich aus Büchern – hier konnte ich sie wirklich in Händen halten. Das ist auch für meine Prüfungen hilfreich.
Du brauchst noch Argumente für dein Auslandspraktikum?
Dann haben wir hier die richtigen Gründe für dich, um deinen Ausbildungsbetrieb oder deine Berufsschule zu überzeugen!
Die Vorteile deines Auslandspraktikums
- Du lernst neue Fähigkeiten im Ausbildungsberuf und im interkulturellen Arbeitsumfeld;
- Du verbesserst deine Sprachkenntnisse und wirst offener im Umgang mit anderen Menschen;
- Du entwickelst dich persönlich weiter und gewinnst an Selbstständigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit;
- Du kannst internationale Freundschaften schließen und berufliche Kontakte knüpfen.
Falls das noch nicht reicht, dann überzeugen wir sie gemeinsam.
Unsere Internetseite für Ausbildungsverantwortliche
Auf Auslandsberatung-Ausbildung.de informieren wir eure Ausbilderinnen und Lehrer zu Auslandsaufenthalten während der Ausbildung. Sie finden alle Argumente für Auslandspraktika, wovon auch sie als Berufsbildungsinstitution profitieren. Und für unbeantwortete Fragen können uns deine Ausbildungsverantwortlichen für eine Beratung kontaktieren.