Dein Praktikum mit Erasmus+

Du bist in der Ausbildung oder hast sie gerade abgeschlossen? Dann ist Erasmus+ deine Möglichkeit, ein gefördertes Auslandspraktikum zu machen – in Europa und darüber hinaus. Hier erfährst du alles über Erasmus+ in der Berufsbildung.

Erasmus+ ist das EU-Förderprogramm für Bildung, Jugend und Sport, das Auslandsaufenthalte unterstützt.

Für dich bedeutet das: 

  • Du sammelst wertvolle Berufserfahrung.
  • Du lernst neue Länder und Arbeitsweisen kennen.
  • Du verbesserst deine Sprachkenntnisse.

Und das Beste:

Mit der Erasmus+ Förderung sind viele Kosten abgedeckt.

Wer kann mit Erasmus+ ins Ausland?

Erasmus+ Berufsbildung unterstützt dich, wenn du ...

  • eine duale oder vollzeitschulische Ausbildung machst, 
  • eine berufliche Schule besuchst (z.B. (Höhere) Berufsfachschule, Berufliches Gymnasium),
  • eine Berufsausbildungsvorbereitung machst (z.B. Einstiegsqualifizierung),
  • nach der Ausbildung eine berufliche Weiterbildung machst (z.B. zum Meister oder zur Staatlich Geprüften Technikerin),
  • eine der oben genannten Aus- und Weiterbildungen abgeschlossen hast und das Praktikum in den 12 Monate nach dem Abschluss machst.

Du willst Erasmus+ machen, aber du passt in keine genannte Gruppe?
Dann informiere dich zu den anderen Förderbereichen des EU-Programms bei deiner allgemeinbildenden Schule, Hochschule, Uni oder bei StudierenWeltweit und Rausvonzuhaus

Wann, wie lange und wohin kannst du ins Ausland?

  • Laut Berufsbildungsgesetz ist dein Praktikum Teil deiner Ausbildung. Es ist nicht erlaubt, dass du Erholungsurlaub nehmen musst.
  • Ein guter Zeitpunkt ist oft nach der Zwischenprüfung bzw. Abschlussprüfung Teil 1. Jeder andere Zeitraum ist auch möglich.
  • Dein Ausbildungsbetrieb und/oder deine Berufsschule müssen deinem Praktikum zustimmen und helfen dir bei der Organisation.

  • Innerhalb der ersten 12 Monate nach deinem Abschluss kannst du ein Erasmus+-Praktikum machen – unabhängig davon, ob du mittlerweile arbeitest, studierst oder ein Gap Year machst. Ideal für deinen Karrierestart.
  • Zu den Rahmenbedingungen, die zu beachten sind, findest du Infos auf der Seite Auslandspraktikum nach der Ausbildung.
  • Falls dein Ausbildungsabschluss länger als 12 Monate zurückliegt, dann ist ein Praktikum während einer beruflichen Weiterbildung (z. B. Techniker oder Meisterin) oder in der Funktion als Ausbildungsverantwortliche möglich.

Zwischen 2 Wochen und 12 Monaten ist alles möglich.

Wichtig ist, dass die Praktikumsdauer die Mindestdauer von 10 Tagen und die Maximaldauer von 365 Tagen einhält. 

Bei einem Praktikum während der dualen Ausbildung erlaubt das Berufsbildungsgesetz, dass ein Viertel der Ausbildungszeit im Ausland stattfinden darf. Bei 3 Jahren Ausbildungszeit, also maximal 9 Monate im Ausland.

Sprich daher frühzeitig mit einem Betrieb oder deiner Schule, um die Praktikumsdauer auf deine persönlichen Rahmenbedingungen abzustimmen.

Du kannst einen Erasmus+ Aufenthalt in diesen Ländern machen:

  • alle Länder der Europäischen Union (außer Deutschland) sowie
  • Island
  • Norwegen
  • Liechtenstein
  • Serbien
  • Republik Nordmazedonien und
  • Türkei.

Darüber hinaus kann Erasmus+ seit 2021 in begrenztem Maße Aufenthalte in fast alle Länder außerhalb der EU fördern. Frage nach deinen Möglichkeiten!

Ein Erasmus+ Praktikum ist kein Alles-inklusive-Paket. Bei der Organisation bist du mit gefordert und das hat einen klaren Vorteil: Du kannst mitbestimmen, wo dein Praktikum stattfindet, wo du wohnst und wie du hinreist. So stärkst du auch deine Orga-Skills!

Wie bewirbst du dich für eine Erasmus+ Förderung?

Du kannst dich nicht direkt bei Erasmus+ auf Förderung bewerben – das macht eine Einrichtung für dich:

  • Dein Ausbildungsbetrieb
  • Deine Berufliche Schule
  • Deine Kammer

Frage bei diesen Einrichtungen mal nach einer Erasmus+ Förderung!

Falls deine Berufsbildungseinrichtung noch nichts von Auslandsaufenthalten während der Ausbildung gehört hat, findet sie hier alle Infos:

Alternativ: Du bewirbst dich auf einen Erasmus+ Stipendienplatz

Es gibt Bildungseinrichtungen (z.B. eine Berufsbildende Schule), die bereits eine Erasmus+ Förderung erhalten haben und diese bundesweit als Erasmus+ Stipendienplätze für ein Auslandspraktikum anbieten. Es können sich also nicht nur Schülerinnen und Schüler der Schule für die Förderung bewerben, sondern alle Auszubildenden in Deutschland.

Die Anbieter von Erasmus+ Stipendienplätzen können auch bei der Organisation von Auslandspraktika unterstützen.

Auch bei Förderung über einen Erasmus+ Stipendienplatz müssen Ausbildungsbetrieb und berufliche Schule deinem Auslandspraktikum zustimmen und sicherstellen, dass das Praktikum zu deiner Ausbildung passt.

Alle Erasmus+ Stipendienplätze und Informationen zum Bewerbungsprozess findest du in unserem Stipendienfinder.

Wie setzt sich die Erasmus+ Förderung zusammen?

Erasmus+ unterstützt dich finanziell – je nach Land und Aufenthaltsdauer. Das Stipendium setzt sich zusammen aus:

  • Pauschale für Reisekosten
  • Pauschale für Aufenthalts- und Unterkunftskosten
  • Zugang zu Online-Sprachkursen
  • Pauschale für die Organisation an die Einrichtung, welche die Erasmus+ Förderung beantragt und das Praktikum mit dir organisiert.
  • Zusätzliche Unterstützung, wenn du klimafreundlich ins Auslandspraktikum reist oder aus Gründen eine besondere Unterstützung benötigst.

Die Einrichtung, die den Antrag gestellt hat, erhält die Förderung und gibt sie als Stipendium an dich weiter. 

Sie gibt dir entweder das Geld und du organisierst alles rund um dein Praktikum selbst. Oder sie organisiert und bucht für dich - dann erhältst du deine Förderung in Form von Tickets und Buchungen.

In jedem Fall steht dir der volle Erasmus+ Förderbetrag für dein Praktikum sowie Transparenz über die Kosten zu.

Während der Ausbildung bekommst du deine Ausbildungsvergütung auch während des Auslandspraktikums.

Zu den rechtlichen Regelungen

Wer sind die EuroApprentices?

Die EuroApprentices sind Azubis, die sich nach ihrem Praktikum als Erasmus+ Botschafterinnen und Botschafter engagieren und von ihren Erfahrungen berichten können.

Häufige Fragen

Nein – wichtig ist, dass du motiviert bist und Lust hast, dich weiterzuentwickeln. Das Programm Erasmus+ ist offen für alle Interessierten.

Es gibt kein Mindestalter seitens Erasmus+.

Für die Organisation deines Praktikums sowie das Leben vor Ort kann es einfacher sein, wenn du mindestens 18 Jahre alt bist. Daher verlangen manche Einrichtungen, dass du volljährig bist.

In den Praktikumsländern kann es gesetzliche Regelungen für ein Mindestalter geben. Informiere dich am besten zu Beginn der Planung, ob es in deinem Praktikumsland solche Regelungen gibt.

Zwischen 2 Wochen und 12 Monaten – je nach Absprache.

Das Berufsbildungsgesetz ermöglicht, dass ein Teil der Ausbildung im Ausland stattfinden kann.

Das hat folgende Auswirkungen:

  • Die Praktikumsdauer ist kein Erholungsurlaub, sondern Ausbildungszeit. 
  • Dein Wohnsitz bleibt während des Praktikums in Deutschland gemeldet und du zahlst weiter deine Sozialversicherungsbeiträge in Deutschland. 
  • Die Versicherungen deines Ausbildungsbetriebs oder deiner Schule greifen auch während des Praktikums. Es können zusätzliche Versicherungen abgeschlossen werden.

Mehr Informationen findest du auch auf der Seite Zustimmung von Ausbildungsbetrieb und Schule.

Die Einrichtung, die dir die Erasmus+ Förderung auszahlt, unterstützt dich bei Fragen.

Der Erasmus+ Zuschuss deckt viele Kosten. Ob die Förderung für alle Kosten reicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. 

Schau hierzu gerne auf der Seite Kosten eines Auslandspraktikums: Gibt’s finanzielle Unterstützung? vorbei.

  1. Informiere dich über die Planungsschritte für ein Auslandspraktikum.
  2. Sprich mit deinem Ausbildungsbetrieb oder deiner beruflichen Schule über Erasmus+.
  3. Ist deine Schule oder dein Betrieb nicht bei Erasmus+ aktiv, finde einen Erasmus+ Stipendienplatz im Stipendienfinder.
  4. Pack deinen Koffer – Europa wartet auf dich!

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Wir sind für dich da.

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