Kosten & Finanzierung - Wie kann ich mir das denn leisten?

Bis ans Ende der Welt mit finanzieller Unterstützung

Mal eben um die halbe Welt fliegen, dort schnell mit der neuen ausländischen Prepaid-Karte zu Hause anrufen, dass du gut angekommen bist, und noch die Zahnbürste kaufen, die du im Abschiedsstress vergessen hast? Klar, ein Auslandsaufenthalt kostet Geld und vielleicht mehr als du selbst zur Verfügung hast. Zum Glück gibt es auch andere Möglichkeiten, dir finanzielle Unterstützung zu holen, als nur deine Oma oder Eltern anzupumpen. Am besten gehst du Schritt für Schritt vor, wenn du die Kosten deiner Reise planst und überlegst, wie du sie finanzieren willst.

Lass dich von uns beraten

Nicht jeder Anbieter eines Auslandspraktikums geht auf deine Bedürfnisse ein und nicht jedes Förderprogramm passt zu deinen persönlichen und beruflichen Lernzielen. Lass dich doch einfach unabhängig beraten, bevor du den Überblick verlierst. Wir helfen dir gerne bei der Orientierung und nennen dir auch Ansprechpersonen in deiner Nähe. 
Hier erfährst du mehr über unser Beratungsangebot.

Bei der Planung können dir folgende drei Fragen weiterhelfen, damit du zum einen die Kosten abschätzen und passende Fördermöglichkeiten besser erkennen kannst:

Schritt 1: Was kostet mein Auslandsaufenthalt?

Fährst du mit dem Zug oder dem Flugzeug? Wohnst du in der Gastfamilie oder im Studentenwohnheim? Was kostet das Visum? Kannst du in der Kantine essen oder wirst du kochen? Am besten machst du dir eine genaue Auflistung aller Kosten, die auf dich zu kommen könnten.

Kostenfaktoren:

  • Reisekosten (z.B. An- und Abreise)
  • Unterkunftskosten (z.B. Hotel, Hostel oder Gastfamilie)
  • Lebenshaltungskosten im Ausland (z.B. für Essen, Handy-Kosten oder Zahnpasta)
  • Gebühren für Sprachkurse (z.B. in Deutschland und vor Ort)
  • Vermittlungsgebühren (z.B. für die Praktikumsstelle)
  • Visumsgebühren (z.B. für die USA, Kanada oder Australien)
  • Versicherungskosten (z.B. für eine Kranken- und Unfallversicherung)
  • Medizinische Vorsorge (z.B. Impfungen)

Natürlich planst du auch ein Taschengeld ein, damit du in deiner Freizeit dein Zielland erkunden kannst.

Sofern du eine Benachteiligung hast, können einige Kostenfaktoren auch höher ausfallen, z.B. für eine barrierefreie Anreise und Unterkunft. Lass dich davon nicht entmutigen, denn es gibt Unterstützungsmöglichkeiten. 

Wichtig bei Vermittlungsgebühren: Was bekommst du für dein Geld in organisierten Programmen?

Wenn du dich dafür entschieden hast, mit einer Organisation ins Ausland zu gehen, kann es sein, dass der Programmanbieter Gebühren erhebt. Das ist in Ordnung, wenn klar ist, welche Gebühren du für welche Leistungen bezahlst. Was ist genau in den Gebühren enthalten? Wirst du zum Beispiel in einen Job vermittelt oder wird dir ein Visum gestellt? Gibt es einen vorbereitenden Sprachkurs, Vor- und Nachbereitungstreffen und eine Ansprechperson im Ausland?

Deshalb solltest du die Programme verschiedener Anbieter nach Kosten und Qualität vergleichen. Prüfe auch, ob es Rücktrittsklauseln gibt, etwa wenn du krank wirst. Auf einige Gebühren haben die Programmanbieter keinen Einfluss. Zum Beispiel verlangen die ausländischen Verwaltungen Gebühren für die Ausstellung eines Visums.

Lasse dich von deiner Kostenaufstellung nicht von einem Auslandsaufenthalt entmutigen, sondern schaue im nächsten Schritt, welche finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten es für dich gibt.

Schritt 2: Welche finanzielle Unterstützung könnte mir helfen?

Es gibt drei Quellen, die dir helfen, deinen beruflichen Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Sie lassen sich auch miteinander kombinieren:

1. Stipendium

Ein Stipendium ist eine finanzielle Unterstützung etwa für Azubis oder junge Berufstätige und dient meistens dazu, Aus- und Weiterbildung zu fördern. Es gibt unterschiedliche Organisationen, die mit verschiedenen Förderprogrammen Stipendien für berufliche Auslandspraktika vergeben. Während deiner Ausbildung kannst du innerhalb Europas mehrere Wochen in einem anderen Unternehmen arbeiten, dank des Förderprogramms Erasmus+ der Europäischen Union (EU), wird auch hier ein Großteil deiner Kosten übernommen. Weltweite Auslandsaufenthalte für Azubis fördert das Programm AusbildungWeltweit. Weitere Förderhilfen für Aufenthalte weltweit findest du in unserem Stipendienfinder.

Ein Stipendium ist aber nicht immer gleich eine Überweisung von Geld auf dein Konto. Die finanzielle Unterstützung deckt meistens die laufenden Kosten deines Auslandsaufenthaltes ab, zum Beispiel deine Übernachtungskosten und deine Verpflegung. Manche enthalten sogar ein Taschengeld für dich. Es gibt aber auch Programme, die nicht alle Ausgaben übernehmen, sondern nur Zuschüsse für bestimmte Kosten, zum Beispiel für deine An- und Abreise. Egal, ob du einen Zuschuss oder ein volles Stipendium erhältst –  Freizeitspaß wie Kino, Ausgehen oder Ausflüge musst du fast immer selbst finanzieren.

2. Arbeitslohn für dein Praktikum

Nicht immer ist aber ein Stipendium nötig: In manchen Ländern außerhalb Europas, zum Beispiel in Kanada, erhältst du einen Praktikantenlohn, der ausreicht, um deine Lebenshaltungskosten zu decken. Er richtet sich nach dem Mindestlohn in diesen Ländern.

3. Unser Tipp: Als Azubi ins Ausland

Nach dem Berufsbildungsgesetz §2 wird die Durchführung von Ausbildungsabschnitten im Ausland als Teil der Berufsausbildung anerkannt. Somit findet keine Unterbrechung der Ausbildung statt und du erhältst während deines Auslandsaufenthaltes weiterhin deine Ausbildungsvergütung.

Wichtig bei finanzieller Förderung: Welche Kosten werden genau übernommen?

Nicht alle Stipendien oder Zuschüsse sind gleich. So gibt es zum Beispiel Stipendien, die du nur zu bestimmten Zeitpunkten auf deinem Bildungsweg, etwa während der Ausbildung, oder für ein bestimmtes Zielland erhältst. Andere Zuschüsse setzen eine bestimmte Dauer voraus, zum Beispiel mindestens vier Wochen. Prüfe also genau, ob du alle Vorgaben erfüllst. Achte auch darauf, ob das Stipendium nur ein Teil der Kosten deines Auslandsaufenthalts übernimmt, zum Beispiel nur die Reise, nicht aber die Unterbringungskosten. Wenn du nur einen Teil finanziert bekommst, ist oft auch kein Taschengeld enthalten.

Zudem solltest du dich informieren, wie die Auszahlung funktioniert. So kann es sein, dass ein Teil des Stipendiums für Unterkunft und Verpflegung vor Ort einbehalten wird, zum Beispiel, wenn die Organisation dir eine Unterkunft stellt. Dann steht dir nicht die ganze Fördersumme als Taschengeld frei verfügbar vor Ort zur Verfügung.

Besonders wenn dir aufgrund von Benachteiligungen höhere Kosten z.B. für Anreise und Unterkunft entstehen, ist die Unterstützung durch ein Förderprogramm hilfreich. Daher ist es wichtig, dass du offen mit möglichen Benachteiligungen umgehst und nachfragst, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Viele Förderprogramme sind inklusiv und übernehmen Sonderkosten in voller Höhe. 

Okay, nun hast du einen Überblick über mögliche Kosten und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für dein Auslandsabenteuer. Im nächsten Schritt geben wir dir noch Tipps, wie du dich vor ungeplanten oder zu hohen Kosten schützen kannst. 

Schritt 3: Wie kann ich mich vor ungeplanten oder zu hohen Kosten schützen?

Einige Monate vor der Abreise solltest du alle Versicherungsfragen klären, damit du im Ausland nicht von unnötigen Kosten überrascht wirst, zum Beispiel, wenn du krank wirst oder einen Unfall hast. Versicherungen, die für Praktikum und Freizeit im Ausland gelten, schützen vor diesen finanziellen Risiken. Achte bei der Arbeit und in der Freizeit auf deine persönliche Sicherheit.

Natürlich solltest du auch über die Einreisebestimmungen und die Gesetze in deinem Gastland informiert sein, um Bußgelder und Strafen zu vermeiden. Zum Beispiel ist es verboten Obst bei der Einreise in die USA oder Australien dabei zu haben. Was in Deutschland normal ist, ist in anderen Ländern eventuell verboten. Beispielsweise darfst du in den USA nicht auf offener Straße ein Bier trinken.

Gehe niemals ein Risiko ein, dass dich mit dem Gesetz in Konflikt bringen könnte. Hier sind unsere Tipps für deine Sicherheit unterwegs.

Wichtig bei zu hohen Kosten: Suche nach Alternativen, wenn dein Traumziel zu teuer ist

San Francisco, Sydney oder Oslo - vielleicht hast du schon eine ganz klare Vorstellung davon, wohin es ins Ausland gehen soll. Doch gerade für die beliebtesten Länder wie etwa Australien und die USA gab es lange Zeit wenig finanzielle Unterstützung durch Stipendien. Stattdessen gab es viele private Anbieter, die dich beispielsweise für einen Work & Travel Aufenthalt dorthin vermitteln. Doch das kann sehr teuer werden. Wenn du außerdem in die großen Metropolen der Welt leben und arbeiten möchtest, musst du dich darauf einstellen, dass das Leben dort teurer sein kann als anderswo im Zielland.

Wenn dir das Geld dafür fehlt: Es lohnt sich, nach Stipendien und Zuschüssen zu suchen. Für Auslandspraktika während deiner Ausbildung unterstützen dich die Förderprogramme Erasmus+ und AusbildungWeltweit. In unserem Stipendienfinder findest du weitere Förderhilfen für dein Auslandspraktikum. Wir beraten dich gerne. Programme, die wir empfehlen, bieten gute Rahmenbedingungen für dein Lernabenteuer im Ausland.

Auch wenn sie dich vielleicht in eine komplett andere Ecke dieses Planeten verschlagen. Wo auch immer du landest – du wirst eine unvergessliche, bereichernde Zeit im Ausland erleben.